Dormagen steigt in die Datenwirtschaft ein

Mit einem Workshop startete die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) nun mit dem Kölner Daten-Spezialisten Senseering in die Entwicklung der Urbanen Datenplattform (UDP). Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Smart Industrial City, Wohn- und Wirtschaftsstandort mit hochmoderner Dateninfrastruktur, der Dormagen mit Blick auf Wertschöpfung via Digitalisierung werden will.

„Wenn wir erwarten, dass Unternehmen am Standort digitale Geschäftsmodelle entwickeln, müssen wir dafür auch die notwendige digitale Infrastruktur anbieten”, formuliert André Heryschek, Leiter Smart City und Strukturwandel bei der SWD, die übergeordnete Idee.

Datenwirtschaft ist die Marschrichtung, die SWD-Geschäftsführer Michael Bison als oberster Wirtschaftsförderer der Stadt ausgibt: „Schlussendlich geht es darum, als Kommune Geld zu verdienen, um die Leistungen für die Allgemeinheit aufrecht erhalten zu können. Einerseits auf dem klassischen Weg, durch Ansiedlungen Steuereinnahmen zu generieren, andererseits mit digitalen Lösungen, die wir Dritten verkaufen können.”  Kostenfrei denkt der Stadtkonzern hingegen in Richtung der Bürger. Dort gehe es darum, „Daten zu demokratisieren“, also breit verfügbar zu machen. Per Zugriff auf zum Beispiel Besucherzahlen in der Innenstadt oder die Menge des auf öffentlichen Dächern erzeugten Solarstroms – zwei konkrete Themen, die aktuell umgesetzt werden. Technische Basis für alle Anwendungsfälle ist die Urbane Datenplattform (UDP) bildlich gesprochen als Bühne, auf der jeder Nutzer das Programm selbst inszeniert. „Digitale Bürgerservices sind wie Theaterstücke. Erst wenn unterschiedliche Akteure zusammenkommen, entsteht etwas Wertvolles. Die UDP soll diese Bühne werden, auf der die Akteure, Datenquellen und Anwendungsfälle das Leben der Unternehmen sowie Bürger einfacher machen. Eine Smart City wird durch das intelligente Datenmanagement mit der UDP nachhaltiger und effizienter”, macht Senseering-Geschäftsführer Daniel Trauth deutlich, was für ihn den Reiz am bundesweit einzigartigen Ansatz der Smart Industrial City ausmacht. 

Anwendungsfälle sind in der Entwicklung

Erste Anwendungsfälle hat das SIC-Team mit Unterstützung externer Dienstleister umgesetzt, so den Piloten zur Besucherfrequenzmessung in der Dormagener Innenstadt. Weitere werden im Bereich Photovoltaik-Monitoring, Leerstandsmanagement und Gewerbeflächenvermarktung liegen. Dabei werden auch die Nachhaltigkeitsziele der Stadt Dormagen eine Rolle spielen, die Klimaschutzmanagerin Lena van der Kamp im Blick hat. Um die Klimabilanz der Stadt Dormagen zu erstellen, greift sie heute auf eine Hand voll unterschiedlicher Quellen zu und führt die Datensätze manuell zusammen. Wären alle Daten in der UDP hinterlegt, reichen ein paar Mausklicks aus, um aktuelle Werte ziehen können. 

Wertschöpfung durch Verkauf an andere Kommunen

„Wir sind mit der UDP voll im Zeitplan. Mit Senseering haben wir einen leistungsstarken Partner, der gemeinsam mit uns eine Datenplattform als Produkt entwickelt, das wir künftig auch anderen Kommunen als Service zur Verfügung stellen möchten. Mit ersten Interessenten führen wir bereits Gespräche”, freut sich Heryschek über das breite Interesse. Christoph Reitenberger, Produktverantwortlicher für die UDP, ergänzt: „Im nächsten Schritt werden wir im Stadtkonzern diskutieren, welche Daten für interne Zwecke ausgewertet und welche extern zugänglich gemacht werden sollen.” Beides könnte über den Digitalen Zwilling erfolgen, für den im nächsten Jahr eine Benutzeroberfläche entwickelt wird.

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Smart Industrial City ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen und Currenta, Betreiber der Chemparks Leverkusen, Dormagen und Krefeld.

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